Schutzschilde aus dem 3D-Drucker

DRK Bretten sucht Helfer und Material, um auch Pflegepersonal beliefern zu können

Bretten. Vier private 3D-Drucker sind im Raum Bretten im Einsatz. Sie drucken Gesichts-Visiere, wie sie beispielsweise Rot-Kreuz-Kräfte über Mund-Nasen-Schutz und Brille tragen. Fünf bis zehn am Tag seien je Drucker zu schaffen, sagt Christoph Glück, Bereitschaftsleiter des DRK-Ortsvereins Bretten. Er kontaktierte Besitzer von 3D-Druckern, sobald er die Open-Source-Druckvorlage erhalten hatte, Mustervorlagen, die frei im Internet erhältlich sind.

Nun reichen 20 bis 40 Schilde am Tag nicht weit. Also sucht Glück weiter: nach desinfizierbaren Gummibändern, zur Befestigung der Visiere am Kopf, nach Laminierfolien oder besser gleich nach Herstellern dünner, biegsamer Plexiglasscheiben und nach Firmen, die solche Visiere in größeren Mengen drucken können. Abnehmer zu finden werde dagegen kein Problem sein, nimmt der DRK-Bereitschaftsleiter an. Neben dem DRK selbst denkt er an Pflegepersonal, auch in Seniorenheimen. „Es dürfen sich gern alle beim DRK Bretten melden“, sagt Glück, „alle, die Visiere brauchen und alle, die uns bei der Herstellung helfen können“, ruft er zur Solidarität auf.

„Es war nicht meine Idee. Ich habe eine Mail von den St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe mit den Druck-Mustern und Anleitungen für den Zusammenbau bekommen.“ Auch Professor Michael Henrich, Direktor der ViDia Kliniken Karlsruhe und Kreisverbandsarzt des DRK, sagt: „Diese Face-Shields sind schon im Einsatz, auch beispielsweise in unserer zentralen Notfallaufnahme – und sie funktionieren einwandfrei.“

Die Brettener sind nicht die einzigen, die helfen wollen. In Baden-Baden sitzen Lehrer an Schul-Druckern, die sie nach Hause mitnehmen durften und drucken nonstop Schutzschilde, wie die BNN aus Baden-Baden in ihrer Ausgabe vom Montag mitteilten. Nach den Druck-Mustern können die Visiere und ihre Halterungen aus handelsüblicher Druckerpaste hergestellt werden. Dann werden sie – „in einer Low-cost-Variante“, so Christof Glück – mit Laminierfolie oder auch mit Folie von Overheadprojektoren und Gummiband zu einem funktionierenden Gesichtsschutz kombiniert.

Über zwei Stunden braucht ein kleinerer 3D-Drucker für das Gestell. Es kommt mit vier Haken aus dem Drucker, in die dann die Folie eingespannt wird. „In die Folie kann man mit einem Standardlocher die Befestigungsösen einfach hineinstanzen“, erläutert Glück. Allerdings werde auch Laminierfolie bereits knapp, schildert Professor Henrich seine Erfahrung, nachdem das KIT Karlsruhe für die Klinik über Nacht 200 Stück hatte drucken wollen und dann wegen knappen Materials diese Zahl nicht ganz erreicht habe.

So suchen viele, auch das DRK Bretten, nach Alternativen für Laminierfolie, wie etwa dünnen Plexiglasscheiben. Die Brettener Rotkreuzler haben Bilder der Prototypen auf Facebook eingestellt, um andere Besitzer von 3D-Druckern zu erreichen. „Die Visiere bedecken auch die Augen. So wird das Risiko einer Infektion über Aerosole über die Augen sehr verringert“, weiß Glück. Henrichs bestätigt: „Ein weiterer Vorteil ist, dass Brillenträger so ihre eigene Brille tragen können.“ Übliche Schutzbrillen würden als Einmalbrillen gefertigt, hielten nicht lange durch und seien kaum mehr zu kriegen. 

Kontakt Melden können sich alle, die Hilfe beisteuern können, per E-Mail an k‌ontakt@‍drk-bretten.de.

SOLCHE SCHUTZVISIERE schützen das ganze Gesicht vor Tröpfchenübertragung des Virus. Das DRK Bretten sucht Besitzer von 3D-Druckern, am besten Firmen. Foto: pr

Quelle: BNN vom 31.03.2020

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