Im Schutzanzug zum Einsatz

Bretten (wal) – Am vergangenen Samstag übte die 5. Einsatzeinheit Ost des DRK-Kreisverbandes Karlsruhe zusammen mit der Gefahrgutzug Karlsruhe-Nord der Feuerwehr den Ernstfall für Einsätze mit chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Stoffen.

Um neun Uhr morgens trafen sich die 32 ehrenamtlichen Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler der 5. Einsatzeinheit Ost in Bretten, um das bevorstehende Übungszenario zu besprechen. Bei der Übung mussten die Helfer davon ausgehen, dass es zu einem Gefahrstoffaustritt in einem Betrieb gekommen war, bei dem Menschen kontaminiert wurden. Zusammen mit dem Gefahrgutzug Karlsruhe-Nord der Feuerwehr machten sich die Helfer zum Einsatzort auf. Auf dem Betriebshof einer Spedition in Bretten-Gölshausen musste sich die gemeinsame Führungsgruppe erst einmal einen Blick über die Fläche bzw. die Lage verschaffen, bevor sie anfangen konnten, eine Anlage mit entsprechender Größe zur Dekontamination der Verletzten aufzubauen. Mit besonderen Anzügen bestens geschützt vor den ausgetretenen Gefahrstoffen konnten die Ehrenamtlichen anschließend die Dekontamination sowie die medizinische Versorgung der betroffenen Personen übernehmen. Die Notwendigkeit einer solchen Übung ergab sich aus dem „Landeskonzept Dekontaminationsplatz-Verletzte 50 Baden-Würtemberg“ oder kurz DEKON-V 50 BaWü. „Gerade bei solchen CBRN-Lagen ist das Zusammenspiel von allen Organisationen wichtig und muss natürlich eingeübt werden“, so Holger Kröner, Einheitsführer der 5. Einsatzeinheit Ost. Schon alleine der personelle und logistische Aufwand, der für einen solchen Einsatz gestellt werden muss ist enorm. Das DRK war mit einem Gerätewagen Sanität, einem Fahrzeug für Technik und Sicherheit, zwei Notfallkrankenwagen und zwei Mannschaftstransportern vor Ort. Hierzu kamen noch die zahlreichen Fahrzeuge der Feuerwehr wie beispielsweise ein DEKON-V-Abrollcontainer aus Bruchsal, Fahrzeuge mit speziellem Personal und Geräten zur Dekontamination, ein Einsatzleitwagen sowie mehrere wasserführende Fahrzeuge aus Bretten und Illingen. Gegen 14:00 Uhr war die Übung dann offiziell zu Ende. Alle Helfer kehrten zur Feuerwehr nach Bretten zurück, wo noch eine kleine Nachbesprechung sowie eine zünftige Stärkung mit Grillwürstchen auf die Ehrenamtlichen wartete. Im Hinblick auf das bevorstehenden Treffen der G20-Finanzminister in Baden-Baden sowie die derzeitige Bedrohungslage durch Terrorismus wird dies sicherlich nicht die letzte Übung vor CBRN-Gefahren gewesen sein.

 

Text: Michael Waldschmidt
Bilder: Herbert Mühlberger

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